Häusliche Gewalt

Eines gleich vorweg: Häusliche Gewalt ist nie die Schuld der Person, die sie erfährt!

Formen von Gewalt

Häusliche Gewalt, oft auch Beziehungs- oder Partnerschaftsgewalt genannt, ist eine Form von Gewalt, die im sozialen Nahraum, oft in den eigenen vier Wänden ausgeübt wird. Der Täter ist in der Regel der Ehemann, Lebenspartner oder der eigene Freund. Die Spirale der Gewalt beginnt oft schleichend. Demütigungen und Gewalt werden vom Täter eingesetzt, um die Partnerin zu kontrollieren und Macht auszuüben. Vielfach schweigen die Opfer aus Scham und Angst vor dem Täter.

Häusliche Gewalt hat viele Formen und äußert sich nicht nur durch körperliche oder sexuelle Übergriffe, sondern auch, wenn der Lebensgefährte, Ehemann oder Ex-Partner seine Frau oder Ex-Partnerin beleidigt und bei anderen schlecht macht, jähzornig wird und ihr Eigentum beschädigt, ihr droht, sie oder die Kinder, Freunde, Verwandte oder Haustiere zu verletzen, ihren Kontakt zu ihren Freundinnen unterbindet, sie daran hindert, das Haus zu verlassen und vieles anderes mehr.

Gewalt in Partnerschaften oder durch Ex-Partner kann jede treffen: Frauen aus allen sozialen Schichten und aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen, aus allen Altersstufen und mit den verschiedensten Bildungs- und Ausbildungshintergründen sind betroffen. Besonders gefährdet sind Frauen, die sich in Trennungsphasen befinden.

Ich will wissen, ob meine Beziehung gesund ist.

Sie sollten mit uns sprechen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen beobachten:

  • Ist Ihr Partner übermäßig eifersüchtig und besitzergreifend?
  • Ist er in einer Minute charmant und in der nächsten beleidigend?
  • Schreibt er Ihnen vor, was Sie anziehen, wohin Sie gehen und mit wem Sie sich treffen sollen?
  • Setzt er Sie ständig herab?
  • Spielt er Psychospielchen und lässt Sie an Ihrem Urteilsvermögen zweifeln?
  • Kontrolliert er Ihr Geld oder sorgt er dafür, dass Sie in alltäglichen Dingen von ihm abhängig sind?
  • Setzt er Sie unter Druck, Sex zu haben, obwohl Sie das gar nicht wollen?
  • Fangen Sie an, wie auf Eierschalen zu laufen, um ihn nicht wütend zu machen?
  • Kontrolliert er Ihren Zugang zu Medikamenten, Geräten oder Pflege, die Sie benötigen?
  • Überwacht oder verfolgt er Ihre Bewegungen oder Nachrichten?
  • Fordert er Sie auf, Angst zu haben und sich eingeschüchtert zu fühlen, um Sie zu kontrollieren?
  • Gibt es körperliche Gewalt? Einsperren, Fixieren, Schlagen, Ohrfeigen, Prügeln, Kneifen, Treten, Kratzen, Beißen, Würgen – all das ist Gewalt!

Notruf 110

Wenn die Situation zu Hause eskaliert, rufen Sie die Notrufnummer (Z110) an und verlangen Sie Hilfe. Sie müssen mögliche Fluchtwege im Auge behalten, denn wenn Sie nicht telefonieren können, müssen Sie aus der Situation/Wohnung fliehen. Denken Sie dabei auch an Ihre Kinder! Sie haben sich bestenfalls schon einen Notfallplan zurechtgelegt.

Gewaltschutzgesetz

Die Polizei kann die gewalttätige Person aus der Wohnung verweisen und ihr das Betreten der Wohnung für zunächst zehn Tage verbieten. Das Verbot verlängert sich, wenn das Opfer in dieser Zeit die Überlassung der gemeinsamen Wohnung nach dem Gewaltschutzgesetz beantragt. Es bleibt solange bestehen, bis das Gericht über den Antrag entschieden hat, längstens jedoch 20 Tage. Beim Gericht können auch Schutzanordnungen beantragt werden - wie zum Beispiel Näherungs- und Belästigungsverbote.

Hilfe für Kinder

Leidtragende der Gewalt in der Partnerschaft sind meist auch die Kinder. Sie müssen die Übergriffe miterleben und werden schlimmstenfalls selbst zu ihrem Ziel.

Um den Kindern schnell helfen zu können, rufen Sie rund um die Uhr den Kinder- und Jugendnotdienst unter Z 040 - 428 15 3200 an.

Unterkommen

Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson (FreundInnen, Verwandten, Nachbarn) über die Möglichkeit, im Notfall dort unterzukommen. Falls Sie nicht direkt telefonieren können, vereinbaren Sie ein Codewort mit ihrer Vertrauensperson. Auch die Kinder können teilweise mit eingeweiht werden und wissen, wenn das Codewort fällt, dass Sie umgehend das Haus verlassen sollten.

Frauenhäuser in Hamburg

Frauenhäuser in Hamburg

Bei Tötungsandrohungen, Waffenbesitz oder fortdauernder Bedrohungssituation kann es für Ihren Schutz sinnvoll sein, ins Frauenhaus zu gehen. Unter der zentralen Telefonnummer Z 040 8000 4 1000 können Sie an eines der Frauenhäuser in Hamburg bzw. der Region weitervermittelt werden.

Ärztliche Betreuung und Dokumentation

Lassen Sie sich bei körperlichen Verletzungen ärztlich untersuchen und behandeln. Sie sollten auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Verletzungen aufgenommen und dokumentiert werden. Die schnelle und sachgerechte Dokumentation der Verletzungsfolgen ist für eine mögliche Beweisführung vor Gericht von allergrößter Bedeutung. Betroffene von Gewalt können sich kostenlos von einer rechtsmedizinischen Untersuchungsstelle helfen lassen. Die Ärzte der Untersuchungsstelle sind ebenso wie ein Hausarzt zur Verschwiegenheit verpflichtet, auch gegenüber der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Der Patient selbst entscheidet, ob und wie er das Gutachten der Untersuchungsstelle verwendet.

Wir empfehlen die Rechtsmedizinische Untersuchungsstelle am UKE 24h-Telefon Z 040 7410 52127

Notfallkoffer

Folgende Dokumente bzw. Unterlagen im Original oder Kopie:

  • Ausweis/Reisepass und Kinderausweis(e)
  • eigene Geburtsurkunde und die der Kinder, Heiratsurkunde
  • Krankenversicherungskarte, Atteste, Sozialversicherungsausweis
  • Mietvertrag, Versicherungsverträge (z.B. Bauspar-, Lebens- und Haftpflichtversicherung)
  • Arbeitsvertrag, Lohnsteuerkarte, Schul- und Arbeitszeugnisse
  • Renten-, Sozial- und Arbeitsamtsbescheide
  • evtl. Scheidungsurteil, Unterlagen zum Sorgerecht
  • Bankunterlagen, Sparbücher, Wertpapiere (Kopien)
  • Möglichst Kontoauszug über das aktuelle Gehalt des Ehemannes (wichtig für Jobcenter)
  • evtl. Führerschein, Fahrzeugpapiere

Das Nötigste für einige Tage:

  • Kleidung, Hygieneartikel, Schulsachen, Lieblingsspielzeug
  • Medikamente, Ersatzbrille

Sonstiges:

  • Geld
  • Schlüssel für Wohnung/Auto
  • Adressbuch
  • Erinnerungen: Tagebücher, Fotos und geliebte Dinge

 

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